
Mit Joachim Helfer die Fallstricke von Kitsch und Pathos erkennen, mit Lydia Mischkulnig die Kraft der Kurzgeschichte entdecken, mit Norbert Niemann die Kunst des Romanschreibens erlernen oder mit Judith Kuckart auf literarische Wanderschaft gehen – vor dieser Wahl stehen die Interessenten der 17. Literarischen Sommerakademie Schrobenhausen.
Vom 4. bis 9. August bietet die Sommerakademie unter Leitung von Arwed Vogel vier parallele Schreibworkshops, Lesungen und ein vielfältiges Rahmenprogramm.
Die Literarische Sommerakademie, kurz LISA, steht Anfängern ebenso offen wie Fortgeschrittenen. Sie ist eine Veranstaltung der Stadt Schrobenhausen in Zusammenarbeit mit dem Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller, unterstützt vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.
Die Kurse finden in der Regens-Wagner-Berufsschule, Michael-Thalhofer-Straße 11, statt.
Weitere Informationen und das Anmeldeformular findet man auf der Homepage der Stadt Schrobenhausen.
Anmeldeschluss ist der 18. Juli.
„Zwischen Sehnsucht und Begehren – Schreiben über Gefühle“ nennt Joachim Helfer seinen Kurs. Zeigen, nicht bloß benennen, diese Maxime ist wohl den meisten Schreibenden geläufig. Doch wenn es um Gefühle geht, stoßen viele an ihre Grenzen. Zu verlockend ist das Klischee, zu naheliegend der allgegenwärtige psychologische Jargon. In Schrobenhausen will Helfer zeigen, wie stattdessen ein aufrichtiges Schreiben über Gefühle gelingen kann.
Kurzgeschichten sind eine häufig unterschätzte Gattung. Doch für die österreichische Autorin Lydia Mischkulnig sind sie hochaktuell. Sie eigenen sich ideal, um gesellschaftliche Schieflagen aufzuzeigen und zu reflektieren. Gemeinsam erkunden ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Mittel der Kurzprosa und verschaffen ihrer je eigenen literarischen Stimme Gehör.
„Keine andere Literaturgattung kennt so wenige verbindliche Regeln wie der Roman“, sagt Norbert Niemann. Gerade darin sieht er die große Aufgabe und Chance für alle Schreibenden. Sie dürfen sich die Regeln selbst geben, müssen es allerdings auch. Er vergleicht das Romanschreiben mit der Erfindung eines vielschichtigen Spiels und freut sich darauf, das Formbewusstsein und die literarische Ausdruckskraft der LISA-Teilnehmer zu schärfen.
Literatur als Identitätssuche, das ist Judith Kuckarts Thema bei der diesjährigen Sommerakademie. In ihrem Kurs „Von Wandermenschen und Sofamenschen“ wird die Autorin, Tänzerin und Choreografin Kuckart erzählerisch die verschiedenen Lebensformen, Selbst- und Fremdbilder erkunden. Bildmaterial und Schreibaufgaben regen dazu an, mittels Sprache die unterschiedlichsten Leben aneinanderzuhalten.
„Das beginnt nach meiner Erfahrung bereits am Montagabend, wenn die Akademie im Pflegschloss eröffnet wird“, sagt Arwed Vogel, der Leiter der LISA. Denn die Literarische Sommerakademie lockt seit siebzehn Jahren Schreibende aus dem gesamten deutschsprachigen Raum nach Schrobenhausen. „Viele freuen sich darauf, für eine Woche die Einsamkeit der stillen Schreibtischarbeit zu überwinden und hier ohne großen Anlauf sofort ins literarische Gespräch zu kommen.“
Um das zu erleichtern, bietet die LISA neben den einzelnen Kursen auch Lesungen, Impulsvorträge und Abendveranstaltungen für die ganze Akademie. Wer dabei sein möchte, kann sich noch bis 18. Juli unter www.schrobenhausen.de/de/Kultur-Tourismus/Literarische-Sommerakademie anmelden. mobil: 0157/32575563.
Flyer der 17. Literarischen Sommerakademie Schrobenhausen 2025