Barbi Marković erhält Carl-Amery-Preis 2024

Der Carl-Amery-Preis 2024 geht an die Schriftstellerin Barbi Marković.

„Um dem ganz alltäglichen Grauen unserer kriegsgeschädigten und spätkapitalistischen Gegenwart zu begegnen, mobilisiert Barbi Marković in ihren Geschichten mit spielerischer Leichtigkeit ein ganzes Arsenal der Formen und Genres, die vom Abenteuerroman über Fantasy, Horror, Rollenspiel und Comic bis zum Thomas-Bernhard-Remix reichen und die Literatur mit innovativem Esprit für andere popkulturelle Erzählweisen öffnen.“ Aus der Begründung der Preisjury

Der Verband deutscher Schriftsteller in Bayern, der Luchterhand Literaturverlag und ver.di Bayern lädt zur Verleihung des Carl-Amery-Literaturpreises am Samstag, 13. April, 19.30 Uhr, Literaturhaus München, Salvatorplatz 1. Die Veranstaltung ist öffentlich.

  • Begrüßung: Arwed Vogel (VS Bayern)
  • Einführung: Luise Klemens (ver.di Bayern)
  • Laudatio: Carsten Otte (Literaturkritiker)
  • Anschließend bitten wir zu einem Empfang

Bei der Verleihung des Carl-Amery-Preises spielen
aus Wien
R o n i a als Duo,
mit Franz Bösherz

Anmeldung zur Preisverleihung an elsa.antolin@penguinrandomhouse.de oder Tel. 089/4136-3755.

Barbi Marković. Foto: Apollonia T. Bitzan

Der Carl-Amery-Literaturpreis wird ab 2007 alle zwei Jahre vom Verband deutscher Schriftsteller in Bayern mit Unterstützung des Luchterhand Literaturverlages vergeben und ist mit 6 000 Euro dotiert.

Der Preis soll an den Münchner Schriftsteller Carl Amery (1922-2005) und sein Lebenswerk erinnern. Amerys kritische Auseinandersetzung mit restaurativen Tendenzen in Gesellschaft und Kirche und sein publizistischer Einsatz für eine friedliche und ökologisch vernünftig gestaltete Welt haben Maßstabe gesetzt. Seine Streitbarkeit und sein unbestechlicher Blick für gesellschaftliche Mißstände verbanden sich in seinen Romanen, Hörspielen und Essays mit einem ausgeprägten Bewußtsein für Formenvielfalt und ausgefeilte Rhetorik. Carl Amery war ein glänzender Stilist, der auch als Romancier gesellschaftliche Analysen in furiose literarische Tableaus verwandelte.

Eine unideologische Darstellung und Analyse gesellschaftlicher Wirklichkeit jenseits etablierter Erklärungsmuster und versprengter Erfahrungswelten verlangt – das hat Carl Amery eindrucksvoll unter Beweis gestellt – eine niemals sich zufrieden gebende sprachliche und formale Anstrengung, verlangt literarische Experimentierfreude und formale Intelligenz.

Mit dem Carl-Amery-Literaturpreis werden deutschsprachige Autorinnen und Autoren für ihr Werk ausgezeichnet, in dem eine zeitkritische Literatur neue ästhetische Wege zu gehen und damit das Spektrum literarischer Möglichkeiten zu erweitern sucht.