Zum vierten Mal geht von Mittwoch 12.11. bis So. 16.11. 2025 das Lesefest DIE DUNKLE SEITE im Hofer Land über die Bühne. Im Mittelpunkt stehen wieder Krimi & Artverwandtes: Horror, Thriller, Schwarzer Humor, dunkelbunte Gedichte, Abgründiges und Überraschendes. Namhafte und preisgekrönte Autorinnen und Autoren werden sich in dieser Zeit in der Region treffen, aber auch spannende Newcomer. Veranstaltet wird das Festival von der Regionalgruppe Ober- und Unterfranken des Schriftstellerverbands VS. Gefördert wird die Veranstaltung vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, der Stadt Hof und dem Syndikat (Verein für deutschsprachige Kriminalliteratur). Das abwechslungsreiche Programm wird vom Hofer Autor Roland Spranger kuratiert.
Veranstaltungsorte sind dieses Jahr unter anderem das Galeriehaus Hof, das KunstKaufHaus Hof, die Buchgalerie Hof, der Festsaal im Alten Rathaus Rehau, das Textilmuseum Helmbrechts, das Polka Café Schwarzenbach/Saale und Mocky’s Backstage Bistro im Theater Hof.
Lesefest in Hof: DIE DUNKLE SEITE – Programm
Am Mittwoch 12.11.25 steigt die Eröffnungsshow des Lesefests DIE DUNKLE SEITE unter dem Motto „Mörderballaden“ im Galeriehaus Hof. Titelgebend ist das brandneue Buch der Autorin Juliane Liebert („mörderballaden: True Crime in Versform“), das soeben im Suhrkamp-Verlag erschienen ist. Sie berichtet in ihren Gedichten von Mord und Totschlag, unseren Ängsten und Wünschen – und spiegelt darin den ganzen Wahnsinn der Welt. Außerdem liest die preisgekrönte südkoreanische Autorin Bae Suah aus „Weiße Nacht“, einem flirrenden Fiebertraum, in dem wir in eine Welt eintauchen, die hinter dem Sichtbaren liegt. Dirk Bernemann präsentiert seinen Roman „Kalk“ – ein Heldenepos über Liebe, Freundschaft und Tischtennis. Die musikalischen Ausrufezeichen setzen Babe Tella aus Leipzig, die vokal und an der Harfe zu Space Folk und Future Nostalgia einladen.
Am Donnerstag 13.11. ist DIE DUNKLE SEITE um 18.30 Uhr zunächst in der Buchgalerie Hof zu Gast. Dort warten „Todesengel“ auf das Publikum. Die Coburger Autorin Nicole Eick liest aus ihrem für den Glauser-Preis nominierten Roman „Wenn der Engel kommt“. Ihr Dresdner Kollege Francis Mohr präsentiert seinen Krimi „Gnadentod – Bedenke das Ende“, in dem eine mysteriöse Todesserie die Sonnen-Klinik erschüttert. Wann erwischt es den nächsten Patienten?
Ebenfalls am Donnerstag 13.11. laden Michael Gückel und Roland Spranger (die kunstveraechter.de) um 20.30 Uhr im KunstKaufHaus zum Live-Podcast. Dabei treffen sie die Ausnahmekünstlerin Olga Hohmann (Berlin). Ein weiterer Gast ist Klaus Märkert (Bochum), ein Meister des Schwarzen Humors mit bewegtem Lebenslauf als Streetworker, Taxifahrer und DJ. Beide werden auch aus ihren wilden literarischen Werken lesen. Musikalisch sorgt Joanna Gemma Auguri (bekannt aus der Band Poems For Laila und als Solo-Künstlerin) mit dem Akkordeon, ihrer beeindruckenden Stimme und viel Charisma für Gänsehaut-Atmosphäre.
Im Festsaal des Alten Rathauses in Rehau (Maxplatz) darf sich das Publikum am Fr. 14.11. um 19.30 Uhr auf eine Reise durch Raum und Zeit begeben: Von Rehau über die untergehende DDR zum bevorstehenden Weltuntergang nach Kamtschatka. Lesen werden Christine Hoba („Die Nelkenfalle“), Mikael Lundt („Ex|Eo: Das Kamtschatka-Experiment“) und Petra Steps, die ihren Kurzkrimi „Rosa muss weg“ präsentiert, der in Rehau spielt. Für spannungsgeladene Musik sorgt der Perkussionist Yogev Shetrit, der Jazz und Weltmusik verbindet.
Zeitgleich (19.30 Uhr) geht am Freitag 14.11. im Textilmuseum Helmbrechts ein humorvoll fieser Abend unter dem Motto „Böse Zungen“ über die Bühne. Mit Ulrike Damm (Berlin) ist eine Künstlerin zu Gast, die ihre Texte nicht nur schreibt, sondern auch begehbar macht. Sie liest aus ihrem neuen Roman „Die Poesie des Buchhalters“. Christian Kreis (Halle) ist Meister des Skurrilen. In Helmbrechts präsentiert er Perlen aus seiner Satire-Sammlung „Der grundsympathische Blick des Norman Bates“. Schottisch wird es mit Gordon Tyrie, der auf den entlegenen schottischen Hebriden-Inseln einen Profikiller in den Ruhestand schickt, aber natürlich muss der doch noch mal ran. Es nützt ja nix. Und dann hat auch noch die eigensinnige Kuh Thin Lizzy ein Wörtchen mitzureden. Ganz in Kilt und Karo wird der Abend musikalisch von Pete Smith begleitet, der traditionellen Scottish Highland Folk bietet.
Ebenfalls fast schon traditionell heißt es am Samstagnachmittag wieder „Todespolka“, wenn DIE DUNKLE SEITE im ganz wunderbaren Polka Café in Schwarzenbach/Saale zu Gast ist (16 Uhr). Jakob Nolte hat mit dem Buch „Die Frau mit den vier Armen“ einen skurrilen Krimi über traurige Jungs geschrieben, der angenehm unvorhersehbar und eigensinnig auf den Leser trifft. Zu Recht für den Glauser-Preis in der Kategorie „Roman“ nominiert. Luci van Org liest aus ihrem aktuellen Roman „Wir Fünf und ich und die Toten“. Sie wird die Show mit ihrer magisch, mystischen Musik auch begleiten. Das kann sie gut. In den 90ern hatte sie unter dem Namen Lucilectric mit dem Ohrwurm „Mädchen“ einen Chart-Erfolg.
Abends um 20.30 Uhr geht es dann im Galeriehaus Hof weiter. Max Annas, der mehrfache Preisträger des Deutschen Krimipreises, liest aus „Tanz im Dunkel“. Der Thriller spielt im Jahr 1959: entsprechend geht es um Rock’N’Roll. Und natürlich um Rache und Nazis. Rache steht auch im Mittelpunkt von „Blutsschwestern“ von Ana Wetherall-Grujić. Für ihr feministisches Roadmovie erhielt die Autorin 2025 den Glauser-Preis für das beste Debüt. Außerdem liest Thomas Knüwer aus seinem grandios konstruierten Krimi „Das Haus in dem Gudelia stirbt“ und der Punk-Poet Jan Off haut die besten Stellen aus der Dystopie „Cumulus 2161“ raus, die ganz frisch in der Edition Outbird erschienen ist. Mit Soundtracks und Klangdüfteleien begleiten die Hofer Musiker Gerhard Plietsch und Hannes Buchta das Geschehen.
Das Finale des Lesefests DIE DUNKLE SEITE nimmt den „Tatort Franken“ in Augenschein: vier im Schriftstellerverband VS organisierte fränkische Autor:innen präsentieren ihre aktuellen Bücher am Sonntag 16.11. um 14 Uhr in Mocky’s Backstage Bistro im Theater Hof. Sonja Weichand (Würzburg) geht in ihrem Roman „Die Eindringlichkeit der Welt“ der Frage nach, wer wir ohne Nähe und Berührung wären. Bettina von Minnigerode (Erlangen) erzählt in „Grenzen töten“ vom gescheiterten Versuch eines Liebespaars Zeit und Grenzen zu überwinden. Siegfried Straßner liest dunkle Gedichte in fränkischer Mundart, aus seiner soeben bei ars vivendi erschienen Sammlung „Leem aus Leem“. Roland Spranger präsentiert aus seinem spitzbübisch bösen Buch „Die Kunst der Bauchlandung“ Textstellen, die sich insbesondere mit dem deutschen Fernsehkrimi und anderen Schwierigkeiten beschäftigen.
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