
Bei dieser Lesereihe des VS Mittelfranken sollen zwischenmenschliche und Themen einer pluralen Gesellschaft angesprochen werden, die Menschen aller Altersgruppen betreffen und bewegen. Im Anschluss an die Lesungen soll miteinander in Kontakt gekommen, Sorgen und Wünsche geteilt und Bekanntschaften geknüpft werden.
Quartiersbüro Spiegelfabrik
Koordiniertes Stadtteilnetzwerk Oststadt
c/o Spiegelfabrik e.V.
Lange Str. 53, 90762 Fürth
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Flyer der Veranstaltungsreihe (PDF)
22.10 19 Uhr: „Was bleibt“ – Über Zwangsarbeit und transkulturellen Dialog
Gesa Will und Bernhard Setzwein
Die Fürther Romanautorin und Dramatikerin Gesa Will entführt uns in „Olas Himmel“ in die Welt des polnischen Zwangsarbeiters Jan. Der mehrfach ausgezeichnete Schriftsteller Bernhard Setzwein liest aus dem Roman „Der böhmische Samurai“. Dieser rankt sich um den Begründer der Paneuropa-Bewegung, der mit einem Rabbi Freundschaft schloss.
Gesa Will * 1945. Autorin von Romanen, Kinder und Jugendbüchern, Dramatikerin und bildende Künstlerin
Bernhard Setzwein, *1960. Er veröffentlichte Romane, Gedichtbände und Tagebücher sowie Reiseliteratur und Theaterstücke Letzte Veröffentlichung “Kafkas Reise durch die Bucklige Welt“ (Roman, 2024).
18.11. 19 Uhr Schöner Scheitern mit Lenthe & Spranger
Fabian Lenthe und Roland Spranger
Abseits zeitgeistiger Betroffenheitslyrik bewegt sich Fabian Lenthe in der Tradition der poètes maudits und des amerikanischen Underground. Zwischen Tagtraum und Erinnerung oszillierend, erzählt Lenthes Gedichtband Streichhölzer eine Geschichte vom Ende der Liebe.
Mit humoristisch ausgefeilter Wut und launig entgleisender Verzweiflung taucht Roland Spranger in das Leben zweier Schauspieler ein. Zwei, die auf dem Bauch landen und trotzdem weitermachen – ein scharfer Blick auf Theater, Film, Fernsehen und die schwierigste Kunst: das Leben. Der Autor Spranger diskutiert währenddessen mit einer KI über das Scheitern als das künstlerische Format unserer Zeit.
Fabian Lenthe, geb. 1985, lebt in Nürnberg. Nach zahlreichen Veröffentlichungen in Literaturmagazinen und Anthologien erschienen fünf Gedichtbände. Für Streichhölzer (XS-Verlag), wurde Fabian Lenthe 2024 mit dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Kategorie Literatur ausgezeichnet.
Roland Spranger lebt in Hof. Er schreibt Romane, Theaterstücke und alles, was nötig ist. Im Jahr 2013 erhielt sein Thriller „Kriegsgebiete“ den Friedrich Glauser-Preis in der Sparte „Bester Roman“. 2024 Stadtschreiber von Weißenburg. Zuletzt ist in der Edition Outbird „Die Kunst der Bauchlandung“ erschienen.
11.12. 19 Uhr Fernschreiber – Von Nepal nach Marokko
Philip Krömer Kumari – Berit Hüttinger
Berit Hüttinger berichtet in ihrer Kurzgeschichte „Magisches Marokko“ von den zauberhaften Momenten, die denen widerfahren, die sich auf das Fremde einlassen. Was als normaler Roadtrip beginnt, endet schließlich auf einer Tekno-Party in einem Kampf von fast schon epischen Ausmaßen: Gut gegen Böse.
Philip Kömers Roman „Kumari“ spielt im Nepal des Jahres 2001. Ein Mädchen lebt als wiedergeborene Göttin in einem Tempel, doch ihre Zeit als „Kumari“ läuft ab. Zugleich erreicht die junge Partisanin Rupa Rana mit einem Geheimauftrag Kathmandu. Ihre Wege kreuzen sich, just da ein blutiges Opferfest zu Ehren der Göttin auf seinen Höhepunkt zusteuert …
Die Süddeutsche Zeitung urteilte: „Philip Krömer hat einen Roman geschrieben, der uns näher ist als Nepal. Er erzählt von den gewaltigen Kräften, die unser Zusammenleben formen.“
Philip Krömer, Jahrgang 1988, ist Autor von bisher vier Büchern. Er lebt mit seiner Familie als freier Schriftsteller in Erlangen. Für seine literarische Arbeit erhielt er mehrere Auszeichnungen, darunter den Nürnberger Kulturpreis, eine Hotlist-Platzierung und den Preis der Frankfurter Romanwerkstatt. 2023 war er Stifter Stipendiat im tschechischen Horní Planá, 2025 Grenzenlos-Stipendiat in Prag.
Berit Hüttinger Frühe Berufswünsche Piratin, Astronautin und Archäologin Abitur 1995 in Bayern Studium Kommunikationsdesign: Technische Hochschule Nürnberg; Kunst: École Supérieure d’Art, Cambrai, Frankreich Lebt & arbeitet aktuell als Texterin, Illustratorin und Grafik-Designerin bei Regensburg
15. Januar 19 Uhr „Menschen und Häuser – Warum Vielfalt so wertvoll ist…“
Şehbal Şenyurt Arınlı Erzählung Im Vorübergehen – Arwed Vogel Roman: Haut der Steine
In ihren Geschichten und Beobachtungen zeigen Şehbal Şenyurt Arınlı und Arwed Vogel das Miteinander unterschiedlicher Menschen, wie sie zusammenleben, wie sie sich dagegen wehren, dass ihre Lebenssituation verloren geht.
Arwed Vogel, geboren 1965 in München, debütierte 2003 mit seinem Roman „Die Haut der Steine“, der die Gentrifizierung in München thematisiert. Er studierte Ethnologie in München und London und lebt heute als freier Schriftsteller und Dozent für Poetik und Literatur. Erzählungen, Gedichte und Essays, für die er diverse Literaturpreise erhielt. Werke von ihm wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Er ist bayerischer Landesvorsitzender des Schriftsteller*innen-Verbands.
Şehbal Şenyurt Arınlı (*1962 in Giresun) studierte Politikwissenschaften und Journalismus in Ankara und lebte in Istanbul, Bodrum, Amed (Diyarbakır). Sie ist Dokumentarfilmerin und -produzentin, außerdem war sie die erste Kamerafrau der Türkei. Sie engagierte sich politisch in verschiedenen Funktionen, unter anderem kandidierte sie für das Parlament 2011. Im Juli 2017 wurde sie zum zweiten Mal festgenommen. Nur durch einen Zufall kam sie frei und konnte nach Deutschland fliehen. PEN-Stipendiatin des Writers in Exile-Programms in Nürnberg. Jetzt lebt und schreibt sie in Fürth. www.sehbalsenyurtarinli.net
Moderation Leonhard F. Seidl
Eine Veranstaltung des Verbands der Schriftsteller*innen, Regionalgruppe Mittelfranken
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Fürth und dem Bayerischen Ministerium für Kunst und Wissenschaft