Wir trauern um Markus Ungerer

Markus Ungerer
Markus Ungerer
Markus Ungerer
Markus Ungerer

Markus Ungerer, kommissarischer Leiter der Regionalgruppe Unterfranken, ist am Freitag, 4. Januar 2019, gestorben. Wir sind tief erschüttert.

Seine VS-Kollegen Arwed Vogel (Vorsitzender des VS Bayern) und Ulrike Schäfer (Regionalgruppe Unterfranken) würdigen Markus in ihren Nachrufen:


Erschüttert haben wir am 4.1.19 vom Tod unseres Kollegen Markus Ungerer aus Kitzingen erfahren. Er verunglückte bei einem Einsatz als Feuerwehrkommandant, einer Lebensaufgabe, die er auch in seinem literarischen Werk immer wieder thematisiert hat. Unter anderem stammt von ihm die Krimireihe „Fogos Geschicht’n“, in der ein Feuerwehrmann als Detektiv ermittelt. Zahlreiche Fachbücher zum Brandschutz zeigen seinen Sachverstand, mit dem er als freier Autor sein Leben bestritt.

Markus leitete gemeinsam mit Ulrike Schäfer die Regionalgruppe Unterfranken, die Nachmittage und Abende der „Sommerlese“ zu der er die Kollegen in sein Haus nach Kitzingen einlud, waren legendär.

Seit 2017 gestaltete und publizierte er mit seiner Frau Christine den Newsletter des VS Bayern und war mit seiner präzisen und gelassenen Arbeitsweise eine wesentliche und geistreiche Stütze des Landesvorstands, immer verlässlich und hilfsbereit, aufgeschlossen für neue Pläne und Ideen. Markus wurde 51 Jahre alt.

Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, seiner Frau, seinen beiden Töchtern, die einen Menschen verlieren, der sich immer selbst zurückgenommen hat, um für andere da zu sein.

Arwed Vogel
für den Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Bayern


Von Markus‘ Tod erfuhr ich am Nachmittag nach seinem tragischen Unfall von einer Würzburger Autorenkollegin. Sie hatte als erste den Bericht darüber entdeckt, und wie viele andere kannte sie Markus als Gastgeber der jährlichen VS-Sommerlese, zu der alle Schreibenden aus Unterfranken und der weiteren Region, unabhängig von einer Gruppen- oder Verbandszugehörigkeit, geladen waren. Auch ich habe Markus so kennengelernt, Jahre bevor ich dem VS beitrat. Hier, im Garten der Ungerers in Kitzingen, wurde man von ihm und seiner Familie ganz selbstverständlich aufgenommen und willkommen geheißen. Hier konnte man einander kennenlernen, in kollegialer und zugleich familiärer Atmosphäre Texte vorlesen, sich übers Schreiben und literarische Belange austauschen und von den Erfahrungen derjenigen profitieren, die schon weiter waren.

Es war Reinhold Ziegler, unser langjähriger VS-Regionalgruppenleiter, der die Idee zu diesen offenen Autorenzusammenkünften hatte. Und es waren Markus und seine Familie, die ihnen ein Zuhause gaben.

Nach Reinholds Tod im Sommer 2017 übernahmen Markus und ich die kommissarische Leitung der Regionalgruppe gemeinsam. Reinholds Verlust wog in jeder Hinsicht schwer. Jeder von uns fühlte sich einzeln überfordert damit, ihm nachzufolgen – ersetzen konnten wir ihn ohnehin nicht. So teilten wir uns die Aufgabe, und so habe ich Markus‘ pragmatische, unaufgeregte, überaus kooperative und freundschaftliche Art näher kennengelernt. Und ich habe durch unsere Gespräche eine Ahnung davon bekommen, wie eingespannt er beruflich in seinen vielfältigen Tätigkeiten war: als Feuerwehrkommandant und Brandschutzbeauftragter Kitzingens, als Autor von Fachbüchern und Krimis und als vielgefragter Referent von Fachvorträgen. Die VS-Arbeit ist ein ehrenamtliches Engagement, das nebenher laufen muss und das bei einem Arbeitspensum, wie Markus es hatte, eigentlich leicht in Gefahr geraten könnte, unterzugehen. Selten habe ich erlebt, mit jemandem so umstandslos und verlässlich eine solche Arbeit zu teilen.

Markus wurde 51 Jahre alt. Die Bestürzung über seinen viel zu frühen Tod ist unter den vielen Schreibenden der Region, die ihn kannten, groß. Und es ist ein Wort, das immer wieder fällt: „hilfsbereit“. Es berührt uns zutiefst, dass er auf dem Rückweg von einem Feuerwehreinsatz starb. Wie es eine VS-Kollegin formulierte: Er war unterwegs, um anderen zu helfen.

Dass Markus Ehemann und Vater war, war für uns immer präsent. Es waren die Ungerers gemeinsam, die sich mit der jährlichen Sommerlese so persönlich und herzlich für uns Schreibende einsetzten. Seiner Frau Christine und seinen beiden Töchtern gilt unser tiefstes Mitgefühl.

Ulrike Schäfer
für die Regionalgruppe Unterfranken