Hermann-Kesten-Preis 2021 für Urszula Poprawska

Urszula Poprawska
Urszula Poprawska. Foto: privat

Nach mehrjähriger Pause hat der Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Regionalgruppe Mittelfranken, erstmals wieder den Hermann-Kesten-Preis vergeben, der im Sinne des Namensstifters Weltoffenheit und literarische Tätigkeit auszeichnet. Gewürdigt wurde eine Teilnehmerin des Hermann-Kesten-Stipendiums 2021.

Den diesjährigen mit 1.000 € dotierte Preis Hermann-Kesten-Preis erhielt Frau Ursula Poprawska, Übersetzerin aus der polnischen Partnerstadt Krakau.

„Der Weg von Urszula Poprawska zu der heutigen Ehrung führt durch die zwei Jahrzehnte lang ausgeübte Arbeit als Übersetzerin, die sich mit einer breiten Vielfallt von Themen beschäftigt. Sie zeugen ebenso über Reichweite von Recherchen, die sie geleistet hat, als auch über ihre Flexibilität in zahlreichen Sprachbereichen“, so die Laudatorin, Autorin und Übersetzerin Iwona Lompart. „… Die Problematik der Zuwanderung zeigen ihre weiteren Entwicklungswege, ebenso bestätigen sie ihren übersetzerischen Mut und zugleich die menschliche Neugierde von Urszula Poprawska.In den letzten Jahren hat sie sich erkennbar in Richtung Übertragungen der schönen Literatur und Romane orientiert…Wenn man die Realität des Literaturmarktes näher anschaut, weiß man, dass das Niveau, auf dem Urszula Poprawska arbeitet, selbstverständlich ein großes Arbeitstempo und ein hohes Sprachgeschick voraussetzt … Sie sagt selbst „Man darf nicht lügen. In der Kunst auch nicht“.

Urszula Poprawska aus Krakau übersetzt seit zwanzig Jahren deutsche Fachliteratur, Romane und Reportagen ins Polnische. Dabei arbeitete sie für einige der wichtigsten polnischen Verlage Czarne , Państwowy Instytut Wydawniczy, Prószyński i S-ka, Wydawnictwo Uniwersytetu Jagiellońskiego, Otwarte, WAM und Od Do. Bis heute übersetzte sie etwa 50 Bücher. Darunter  sind Katja Petrowskajas Roman „Vielleicht Esther” / „Może Estera” (WUJ -Wydawnictwo Uniwersytetu Jagiellońskiego, 2015), Uwe Timms Novelle „Die Entdeckung der Currywurst“ / „Odkrycie kiełbaski z curry“ (ODDO, Łódź 2018) und Günter Wallraffs „Aus der schönen, neuen Welt, Expeditionen ins Landesinnere“ / „Z nowego, wspaniałego świata“ (Czarne, Wołowiec 2012). Zurzeit arbeitet sie an der Übersetzung von Daniel Kehlmanns „Tyll“ (erscheint Sommer 2021 im Verlag Wydawnictwo Literackie, Kraków).